Naturnahe Gestaltung des Kitagartens im Herbst 2015

Ursprünglich als Sachbericht an das Bezirksamt Mitte verfasst, wurde der Text für diese Veröffentlichung nur leicht verändert. Das Bezirksamt hat uns im Rahmen der Förderung freiwilligen Engagements in Nachbarschaften (FEIN) zur Begrünung des Kitagartens 3.500 Euro zur Verfügung gestellt. 

An der naturnahen Gestaltung des Gartens der Kita Pfiffikus haben von Mitte September bis Ende November 2015 insgesamt 21 Vereinsmitglieder (1/3 aller Mitglieder) und vier weitere Eltern ehrenamtlich teilgenommen. Diese sehr erfreuliche Resonanz auf unsere Pflanzaktion ermöglichte es, unsere Pläne umzusetzen, und lässt auch darauf schließen, dass die zukünftige Pflege des Gartens dauerhaft fortgeführt werden kann.

P1040709Nachdem das Bezirksamt Mitte uns Ende Juni Fördermittel gewährte, haben wir unsere Pflanzaktionen auf den Herbst festgelegt, da die hohen sommerlichen Temperaturen und die Urlaubszeit im Juli und August Risiken für den Erfolg des Begrünungsprojekts darstellten. Einzig den invasiven Japanischen Staudenknöterich in einer Ecke des Gartens haben zwei Eltern im Sommer entfernt und den Boden durch schwarze Folie bedeckt, so dass dieser andere Pflanzen verdrängende Neophyt hoffentlich nicht wieder wachsen wird.

Mitte September haben acht Mitglieder an mehreren Tagen das ca. 160 m² große, erste Pflanzareal vorbereitet (umgegraben, Wurzeln und Steine aussortiert, gedüngt, gewässert und planiert). Die Walze haben wir uns kostengünstig in einem Baumarkt geliehen. Andere Gartengeräte, die auch in Zukunft zur Pflege oft benötigt werden, wie z.B. zwei Spaten, eine Schaufel, einen mechanischen Rasenmäher, eine Astschere und einen Laubrechen haben wir in guter Qualität und dennoch preisgünstig angeschafft. Mit der Astschere haben wir vorhandene Sträucher und Bäume beschnitten, um dem Garten eine Form zu geben und erdnahen Pflanzen mehr Licht zu gönnen.

Am Vormittag des 24. September haben wir uns über einen Gala-Bauer 140 m² Rollrasen, 1,5 m³ Oberboden, Dutzende Fingersträucher, Lavendel, Johannisbeersträucher und Rosmarinweiden liefern lassen. Aufgrund der erheblichen Größe der Pflanzaktion und die dadurch notwendige Koordinierung so vieler ehrenamtlicher Helfer erschien es uns ratsam, die Lieferung aus einer Hand zu organisieren. Drei kräftige Väter fuhren uns den Rasen, den Oberboden und die Sträucher am Vormittag mit Schubkarren in den hinten Teil des Garten.

Am Nachmittag versammelten sich dann mehr als zehn Eltern, bestaunt von vielen Kindern, um die Sträucher zu setzten und den Rasen auszurollen, zu walzen und ausgiebig zu gießen. Reste des Rollrasens sind an den beiden folgenden Tagen im Garten von vier Eltern zusammen mit Granitplatten verlegt worden, die bis dahin ungenutzt in einer Ecke des Gartens lagen.

Die Rollrasenfläche und Sträucher haben wir für mehrere Wochen abgesperrt, um sie in Ruhe anwachsen zu lassen. Die Sträucher wollen wir bis zum Frühjahr eingehegt lassen, damit sie nicht von den Kindern versehentlich beim Toben zerstört werden. Die neuen Pflanzen und besonders den Rasen haben wir über Wochen täglich gegossen, so dass die Wurzeln möglichst schnell anwachsen konnten. Im Spätherbst haben wir den Rasen mit einem entsprechenden Dünger behandelt, um ihn besser über den Winter zu bekommen.

Mit wiederum großer Unterstützung durch sechs Vereinsmitglieder und einem weiteren Vater konnten wir bis zum frühen Nachmittag des 12. Oktobers eine 27 Meter lange Hainbuchenhecke, mehrere Johannisbeersträucher, ein halbes Dutzend Hartriegel sowie eine Kornelkirsche setzen. Bei dieser zweiten Aktion haben wir uns die Pflanzen direkt von einer Baumschule liefern lassen, die alle gewünschten Pflanzen in hoher Qualität vorrätig hatte.

Am Eingang zum Garten bauten uns an diesem Tag zwei Väter ein Hochbeet für einen Schmetterlingsflieder, der mit seiner fliegenden Pracht im nächsten Jahr viele Kinder begeistern könnte. In den Tagen zuvor haben fünf Eltern die Pflanzlöcher vorbereitet, indem sie das Areal großzügig umgegraben, von alten Wurzeln und Baumstümpfen befreit und mit 2 m³ Oberboden mit erhöhtem Humusanteil angereichert haben. Zudem haben wir eine Reihe von Findlingen zum Balancieren und als Schutz an besonders sensible Stellen verleget.

Ende Oktober haben wir unter dem Bereich der großen Bäume noch Schattengräser und -blumen gesät, die sich hoffentlich spätestens im Frühjahr zeigen werden. Für diese Anschaffung war es notwendig, den Samen sortieren zu lassen, da in einer Kita keine giftigen Pflanzen wachsen sollten. Am 11. November haben vier Eltern die aussortierten Wurzeln, abgeschnitten Ästen und andere Grünabfälle entsorgt.

Seit Ende Oktober haben zahlreiche Eltern an vielen Nachmittagen unter großem zeitlichen Aufwand die herabfallenden Blätter mit Rechen von die neuen Rasenflächen gefegt, damit das Gras nicht erstickt bzw. die Blätter darauf im Winter nicht verfaulen. Mit dem gekauften Vlies und der Thermofolie wollen wir besonders empfindliche Pflanzen (Lavendel und Schmetterlingsflieder) im Winter vor Kälte schützen.

Der gerade neugewählte Vorstand des Vereins hat sich zum Ziel gesetzt, dafür Sorge zu tragen, dass der Garten auch in Zukunft weiter gedeiht. Die Wahl eines Vaters, der beruflich als Landschaftsarchitekt arbeitet, zum stellvertretenden Vorsitzenden ist auch eine strukturelle Fokussierung des Vereins auf eine erfolgreiche Fortführung des Projekts. Dafür wird es notwendig sein, regelmäßig Bäume und Sträucher zu verscheiden, Pflanzen und Rasen zu düngen und zu wässern sowie sicherlich auch von Zeit zu Zeit neue Pflanzen zu setzen.

Darüber hinaus fühlt sich der Verein ermutigt, weitere ehrenamtliche Projekte in Angriff zu nehmen. Ein Wunsch vieler Eltern ist es, das in die Jahre gekommen Treppenhaus der Kita neu zu gestalten. Eine konkrete Umsetzung des Projektes ist für das kommende Jahr angedacht und befindet sich in einer frühen Planungsphase.

Der Förderverein der Kita Pfiffikus dankt dem Bezirksamt Mitte herzlich für die gewährte Unterstützung!

Nachtrag: Das Bezirksamt hat unseren Verwendungsnachweis für die FEIN-Fördergelder abschließend geprüft und die zweckentsprechende Verwendung bestätigt.